Samstag, 1. März 2014

Pa'a Linz

Irgendwie komme ich ziemlich viel herum, meistens beruflich, aber auch den Urlaubsreisen bin ich nicht abgeneigt. Vegan- vegetarische Restaurants zu entdecken und deren Gerichte zu verkosten hat sich so zu einem kleinen Hobby entwickelt.
In Linz war ich in den letzten Monaten schon 3x, ins P'aa habe ich mich heute aber zum ersten Mal getraut. Und zum ersten Mal traue ich mich heute einen Bericht über ein Restaurant zu schreiben.
Das Lokal befindet sich in der Linzer Altstadt, in einem historischen Gewölbe. Die Einrichtung ist schlicht und unauffällig. Keine Ahnung ob Zufall oder Absicht, es gibt eine gewisse Ähnlichkeit zum Prinz Myshkin in München, aber das ist sicher nicht die schlechteste Assoziation. 
Die Speisekarte bietet eine große Auswahl, von mediterran bis indisch, Vorspeisen, Hauptspeisen, Nachspeisen, Beilagen, Salate, alles da. Und alles aus überwiegend biologischen Zutaten. Alle veganen Gerichte waren als solche gekennzeichnet, auch Glutenfreiheit wurde extra erwähnt. Allerdings auch bei einem Gericht mit Seitan.
Die Getränkekarte bietet biologische Säfte und Limos, auch frisch gepresste Säfte, Kaffee, Tees. Und Lassi. Und veganes Lassi, etwas das ich so noch nie in einem Restaurant gesehen habe. Natürlich gibt es auch Bier, Lammsbräu, biologisch, vegan - aber es gibt doch auch österreichische Bio- Biere. Auf der außerordentlich gut sortierten Weinkarte fehlte mir aber der Hinweis, welcher Wein vegan ist. Vielleicht habe ich das aber in der Fülle an Informationen auch nur übersehen.
Angesichts der Portionsgrößen, die ich bereits am Nachbartisch bewundern durfte, habe ich mir eine Vorspeise verkniffen und das war auch gut so. Meine Hauptspeise, die veganisierte (veggiebelle) Variante von Palak Paneer auf schwarzem Linsen-Dal mit Reis und Chutney war außerordentlich üppig bemessen. Da lag ein ganzer, angebratener Veggiebelle- Käse auf dem Teller... zuhause brauche ich 2-3 Tage für so ein Teil. Der Dal war unaufdringlich aber gut gewürzt, der Basmatireis schmeckte genauso gut wie er duftete. Das Chutney aus verschiedenen Früchten war ein Geschmacksknüller. 
Die Kokosbananen oder das vegane Schokomoussee hätte ich gerne noch probiert, wegen Übersättigung schon nach dem Hauptgericht wurde das aber auf den nächsten Besuch verschoben.
Für Hauptspeise und Rosenblütenlimonade waren schließlich 16€70 fällig, im Vergleich zum Prinz Myshkin fast ein Sonderangebot, im Vergleich zum Veggie-Sushi beim Japaner ein paar Straßen weiter doch deutlich teurer. Insgesamt aber ein akzeptabler Preis für das Gebotene.
Mit einem Beigeschmack: Unaufgefordert wurde ein Körbchen Brot auf den Tisch gestellt und schlussendlich mit 1€ verrechnet, der zum Betrag am Kassenbon dazu gezählt wurde ohne dort aufzuscheinen.
Das Personal war nett und sehr zuvorkommend und sehr bemüht.
Obwohl unter der Woche waren die meisten Tische reserviert. Wer zur typischen Uhrzeit abends essen gehen möchte sollte reservieren, besonders für Gruppen oder größere Familien scheint eine Reservierung sinnvoll.
Fazit: Beim nächsten Mal Linz gerne wieder, dann aber noch hungriger, damit ich auch eine Nachspeise schaffe.


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